Kammermusikalische Aufführungen an historischen Orten
Das "The Wagner Cycles" Projekt geht weiter - für das Publikum am 3. April in den Wagnerstätten Graupa. Die weiteren Konzerte finden am 4. April im Robert-Schumann-Haus in Zwickau und am 5. April in den Parksälen Dippoldiswalde statt. Besonders die Richard-Wagner-Stätten in Graupa bieten dabei eine atmosphärische Kulisse: Hier verbrachte Wagner selbst einige kreative Monate, und Besucher können im Lohengrinhaus tief in die Welt des Komponisten eintauchen.
Wagner in neuem Kontext
Die Aufführungen setzen sich künstlerisch mit der ambivalenten Geschichte Wagners auseinander. Neben seinem „Siegfried-Idyll“ werden Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Pavel Haas gespielt – zwei jüdische Komponisten, deren Musik im Schatten der NS-Diktatur stand. Die Gegenüberstellung schafft neue Perspektiven auf Wagners Werk und die Musikgeschichte insgesamt.
Graupa: Wo Wagner „Lohengrin“ ersann
Die Wahl des Auftaktortes ist kein Zufall. In Graupa, unweit von Dresden, verbrachte Wagner 1846 einen inspirierenden Sommer und legte dort den Grundstein für seine Oper „Lohengrin“. Heute beherbergen die Richard-Wagner-Stätten Graupa eine einzigartige Dauerausstellung, die Einblicke in das Leben und Schaffen des Komponisten gibt. Besonders das Lohengrinhaus, Wagners älteste erhaltene Wohnstätte, fasziniert mit rekonstruierten Wohnräumen und einer interaktiven Ausstellung zur Entstehungsgeschichte der Oper. Ein Besuch lohnt sich für Musikfreunde und kulturhistorisch Interessierte gleichermaßen.
Ein visionäres Projekt mit Zukunft
Neben der musikalischen Umsetzung von Wagners Werk auf historischem Instrumentarium verfolgt das Dresdner Wagner-Projekt auch wissenschaftliche Ziele. Mit der Unterstützung eines interdisziplinären Teams von renommierten Wissenschaftlern wie PD Dr. Kai Hinrich Müller (Köln) und Musikern wie Jan Vogler und Kent Nagano wird die ursprüngliche Aufführungspraxis des „Rings“ rekonstruiert und erforscht.
Ein weiterer Meilenstein: Das Projekt hat letztes Jahr die Zusage für 15 Millionen Euro Bundesförderung für den Bau einer Richard-Wagner-Akademie am Königsufer bekommen. Dieses zukünftige Zentrum für romantische Orchester- und Opernpraxis soll nicht nur Forschung und Lehre vereinen, sondern auch die Aufführungstradition Wagners weitertragen. Geplant sind ein Konzertsaal, eine Orchester- und Chorprobenhalle sowie Seminarräume. Ein Ort, der Wissenschaft, Praxis und Publikum zusammenführt – und der Dresdner Musikfestspiele als kreativen Motor weiter stärkt.
Wagner neu erleben
Das Wagner-Projekt in Dresden ist weit mehr als eine Reihe von Konzerten. Es ist eine Einladung, die Musik Wagners aus neuen Perspektiven zu entdecken – sei es durch die historisch informierte Aufführungspraxis oder durch die kontrastreiche Gegenüberstellung mit anderen musikalischen Strömungen. Mit der diesjährigen Kammermusiktournee und der Fortführung des „Ring“-Zyklus bis 2026 setzt das Projekt Maßstäbe für eine lebendige Auseinandersetzung mit Wagners Werk.
Wer sich auf diese spannende Reise begeben will, kann dies nicht nur in den Konzertsälen Sachsens tun, sondern auch auf den Spuren Wagners in Graupa. Denn dort, wo „Lohengrin“ seinen Ursprung fand, kann man der Musikgeschichte besonders nah sein.
Konzerttermine (Tickets über die Veranstaltungsorte):
Kammermusik:
3. April 2025 – Wagnerstätten Graupa
4. April 2025 – Robert-Schumann-Haus Zwickau
5. April 2025 – Parksäle Dippoldiswalde
"Siegfried":
1. April 2025 – Staatsoper Prag
4. April 2025 – Philharmonie de Paris
10. April 2025 – Kölner Philharmonie
14. Juni 2025 – Dresdner Musikfestspiele
12. September 2025 – Lucerne Festival
Die einzigartige Verbindung von Wissenschaft und Musikpraxis im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele verspricht unvergessliche Erlebnisse für Klassik-Fans und zieht Besucher aus aller Welt an.
Facebook Gespräche
Disqus Facebook Gespräche