Die Zerstörung Dresdens im Februar 1945
In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 wurde Dresden von alliierten Bomberverbänden schwer bombardiert. Die Angriffe, die sich über mehrere Wellen erstreckten, zerstörten große Teile der Innenstadt und forderten Zehntausende Menschenleben. Die barocke Altstadt mit ihren weltberühmten Bauwerken wie der Frauenkirche, dem Zwinger und der Semperoper wurde nahezu vollständig vernichtet.
Die Bombardierung Dresdens ist bis heute ein historisch und politisch viel diskutiertes Ereignis. Während es in der Nachkriegszeit zu Propagandazwecken genutzt wurde, steht heute die kritische Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen im Mittelpunkt. Dresden ist ein Symbol für die Schrecken des Krieges, aber auch für den Wiederaufbau und die Versöhnung.
Menschenkette: Ein Zeichen für Frieden und Demokratie
Die zentrale Gedenkveranstaltung am 13. Februar 2025 bildet die Menschenkette um die Altstadt. Tausende Menschen versammeln sich unter dem Motto "Erinnern für eine Zukunft des Miteinanders in Frieden und Demokratie", um ein klares Zeichen gegen Krieg und Gewalt zu setzen.
Die Menschenkette beginnt um 17 Uhr mit einem musikalischen Auftakt auf dem Theaterplatz. Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, Rektorin der Technischen Universität Dresden, werden mit Ansprachen auf die Bedeutung des Gedenkens eingehen. Anschließend formiert sich die vier Kilometer lange Menschenkette, die über zentrale Orte wie die Brühlsche Terrasse, die Frauenkirche und den Altmarkt verläuft. Um 18 Uhr wird die Kette geschlossen, begleitet vom Glockengeläut der Dresdner Kirchen.
Die Menschenkette steht für die Erinnerung an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und setzt gleichzeitig ein klares Zeichen für demokratische Werte. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten und politischer Spannungen ist es wichtiger denn je, sich für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen.
Ein umfangreiches Begleitprogramm
Nicht nur am 13. Februar selbst, sondern auch in den Tagen davor und danach bietet Dresden ein umfangreiches Begleitprogramm. Kirchen, Kultureinrichtungen, zivilgesellschaftliche Initiativen und Gedenkstätten organisieren eine Vielzahl von Veranstaltungen, die das Gedenken vertiefen.
Bereits am Morgen des 13. Februars um 8:30 Uhr beginnen die offiziellen Gedenkveranstaltungen auf dem Altmarkt. In Erinnerung an die Opfer der Bombardierung werden hier Reden gehalten, Kränze niedergelegt und stille Momente des Innehaltens ermöglicht. Der Altmarkt ist ein zentraler Gedenkort, da dort nach den Angriffen fast 6.900 Tote verbrannt wurden. Ihre Asche wurde später auf dem Heidefriedhof beigesetzt.
Weitere Veranstaltungen umfassen:
Lesungen und Diskussionen: Historiker und Zeitzeugen berichten über die Ereignisse von 1945 und deren Auswirkungen.
Filmvorführungen: Dokumentationen und Spielfilme thematisieren die Bombardierung und den Wiederaufbau Dresdens.
Kunstausstellungen und Performances: Verschiedene Kunstaktionen im öffentlichen Raum setzen sich mit Erinnerungskultur auseinander.
Konzerte und Gottesdienste: Musik und Gebete schaffen Raum für Besinnung und Gedenken.
Ein besonderes Highlight ist die Ausstellung in der Frauenkirche, die die Geschichte des Wiederaufbaus und die Rolle Dresdens als Mahnmal für den Frieden beleuchtet.
Historische Einordnung und heutige Bedeutung
Die Bombardierung Dresdens war eine der verheerendsten Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs. Die Diskussion um die Notwendigkeit und Rechtfertigung dieser Angriffe ist bis heute nicht abgeschlossen. Während einige Historiker die militärische Notwendigkeit betonen, weisen andere auf die hohe Zahl ziviler Opfer hin und stellen den strategischen Nutzen infrage.
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Gedenken in Dresden stark gewandelt. Während in der Nachkriegszeit die Erinnerung oft von politischen Ideologien geprägt war, liegt der Fokus heute auf einer kritischen, differenzierten Auseinandersetzung. Die Stadt Dresden nutzt den Jahrestag nicht nur zur Erinnerung, sondern auch zur Mahnung gegen Krieg, Nationalismus und Extremismus.
Dresden 2025: Erinnern für die Zukunft
Das Gedenkjahr 2025 steht in Dresden unter dem Motto "Erinnern für die Zukunft". Zahlreiche Veranstaltungen in der gesamten Stadt beschäftigen sich mit den Themen Krieg, Zerstörung, Wiederaufbau und gesellschaftlicher Wandel.
Besonders im Fokus stehen dabei die Lehren aus der Vergangenheit. Wie kann Geschichte genutzt werden, um künftige Konflikte zu vermeiden? Welche Verantwortung trägt die heutige Generation für den Frieden? Diese Fragen werden in Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops erörtert.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Einbindung jüngerer Generationen. Schulen und Universitäten beteiligen sich mit Projekten und Veranstaltungen, um die Erinnerung lebendig zu halten. Die Stadt Dresden möchte damit sicherstellen, dass das Gedenken nicht nur eine Rückschau bleibt, sondern auch eine Orientierung für die Zukunft bietet.
Ein Gedenken mit Blick nach vorne
80 Jahre nach der Bombardierung Dresdens ist das Gedenken lebendiger denn je. Die Menschenkette, die zahlreichen Veranstaltungen und die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte zeigen, dass Erinnern nicht nur der Vergangenheit gilt, sondern auch der Gestaltung einer friedlichen Zukunft.
Dresden steht heute als Symbol für die Zerstörung durch den Krieg, aber auch für Versöhnung, Wiederaufbau und Frieden. Der 13. Februar 2025 erinnert uns daran, dass Geschichte nicht vergessen werden darf und dass die Verantwortung für eine friedliche Welt in unseren Händen liegt.
Aktuelle Informationen gibt es auch bei bluesky und x.com: https://bsky.app/search?q=DD1302
Blick vom Turm der Kreuzkirche auf die durch die Luftangriffe zerstörte Innenstadt Dresdens in Richtung des Pirnaischen Platzes (1945)
Bundesarchiv, Bild 183-Z0309-310 / G. Beyer / CC-BY-SA 3.0
For documentary purposes the German Federal Archive often retained the original image captions, which may be erroneous, biased, obsolete or politically extreme. ADN-ZB/G. Beyer Dresden 1945: Blick vom Rathausturm auf die zerstörte Stadt. Im Vordergrund der heutige Pirnaische Platz.
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